Seit meinem Umzug nach Düsseldorf in 2014 bin ich nicht mehr so oft in Aachen, da mein Hauptjob als Patentanwalt meine Zeit aufsaugt wie ein riesiger Staubsauger. Aber in 2015 entdeckte ich den Verein damenundherren e.V., der sein Vereinslokal in einem ehemaligen Friseursalon in Düsseldorf-Oberbilk hatte. Dort gab es Lesungen, gegenseitige Vorstellungen von Lieblingsbüchern, Vorträge, Ausstellungen, Pecha Kucha-Abende oder auch einfach mal Tischtennis im aus Schulzeiten bekannten Rundlauf um die Platte. 2016 konnte im Sommer sogar das Haus Kolvenbach, die ehemalige Tanzschule im Südpark, bespielt werden. Wenn das mit dem Lotto-Jackpot mal geklappt hätte, ich hätte mir diese Location unter den Nagel gerissen, und dann hätten wir das Super-Vereinslokal gehabt.
Denn mit dem Vermieter des Friseursalons kam es zum Streit, und das Ende vom Lied war die Kündigung nach der Melodie:
Statt uns gibt es demnächst hier nur noch Schimmel,
denn der Vermieter ist ja auch nicht dumm.
Der Schimmel ist ein sehr solventer Mieter
und tanzt ihm nicht auf seiner Nase rum.
Die Gewinnung einer neuen Location hat lange gedauert, weil sie eine Quadratur des Kreises ist. Man will erreichbar sein, darf aber gleichzeitig den Nachbarn nicht ihre sargähnliche Ruhe rauben und kann nicht beliebig viel zahlen. 2020 soll der neue kreative jugendliche Ort aus der Taufe gehoben werden.